Krise des ÖFB-Teams nimmt kein Ende

So richtig zu erklären vermag die Krise der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft bisher niemand. Nach dem überaus erfolgreichen Länderspieljahr 2015 mit sechs Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage folgte 2016 der Absturz. In zwölf Länderspielen konnten nur 3 Siege gefeiert werden. Sechs Mal ging das ÖFB-Team als Verlierer vom Platz. Die Qualifikation für die WM in Russland ist in Gefahr. Der Stuhl von Trainer Marcel Koller wackelt und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach von einem „Seuchenjahr 2016“.

Im vierten Spiel der WM-Qualifikation® in der Gruppe D gegen Irland sollte es für Österreich am 12. November im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion den zweiten Sieg auf dem Weg zur Endrunde 2018 in Russland geben. Die Österreicher gingen den Wettquoten zufolge als leichter Favorit ins Spiel. 58 Prozent der Wettkunden hatten am PC oder per App auf einen Sieg des ÖFB-Teams gesetzt, teilte uns der Betreiber der Webseite sportwettenapp.org mit. Sie wurden jedoch wie fast im gesamten Jahr 2016 erneut enttäuscht. Durch die bittere 0:1-Niederlage hat das Team nun schon sechs Punkte Rückstand auf den Gruppenersten Irland. Auf den zweiten Platz, der für die acht besten Gruppenzweiten zur Hoffnungsrunde berechtigt, beträgt der Rückstand vier Punkte. Noch stehen sechs Spiele aus. Das ist auch die Hoffnung von Koller und seinen Spielern. 18 Punkte sind noch zu vergeben und noch ist nichts verloren. Aber allein zu hoffen, wird die Teilnahme an der WM 2018® in Russland wohl nicht ermöglichen.

2015 und 2016: Ein Unterschied wie Tag und Nacht
Die souveräne Qualifikation für die EM 2016® in Frankreich hatte die österreichischen Fans ziemlich euphorisiert. 2015 gab es nie einen Zweifel daran, dass sich Österreich qualifizieren wird. Mit acht Punkten Vorsprung auf Russland und zehn Punkten Vorsprung auf Schweden sicherte sich die Mannschaft von Marcel Koller souverän den ersten Platz. Die Bilanz:
• 9 Siege aus 10 Spielen
• 1 Unentschieden
• 22 Tore geschossen
• Nur 5 Gegentore kassiert

Den Abschluss des Länderspieljahres 2015 bildete die 1:2-Niederlage gegen die Schweiz beim Freundschaftsspiel am 17. November in Wien. Aus heutiger Sicht mutet dieses Spiel wie ein Wendepunkt an, denn danach lief beim ÖFB-Team kaum noch etwas.
Schon die Vorbereitung auf die EM 2016 verlief schleppend. Zwei knappen Siegen gegen Albanien und Malta folgten Niederlagen gegen die Türkei (1:2) und die Niederlande (0:2). Bei der EM selbst reichte es nur zu einem mageren Punkt, einem Tor und den letzten Gruppenplatz. Bereits nach der Gruppenphase war Schluss. Es folgte mit der WM-Quali die nächste große Aufgabe. Aber auch hier sprang in vier Spielen lediglich ein Sieg gegen das in der Weltrangliste auf Platz 122 geführte Georgien heraus.

Ursachen bleiben im Dunkeln
In der Weltrangliste ist Österreich inzwischen von Platz 10 auf Platz 30 abgerutscht. Die Ursachenforschung hat bis jetzt noch keine klaren Erkenntnisse zu Tage gefördert. Ex-Kapitän Christian Fuchs, der nach der EM® aus der Nationalmannschaft zurücktrat, vermutete, dass die Spieler während der EM® nach einer harten Saison überlastet waren. Teamchef Marcel Koller haderte noch immer mit dem Schicksal und beklagt die schwere Verletzung vom Stammtorhüter Robert Almer. Schon im Spiel gegen Wales musste Almer nach einer Stunde verletzt vom Feld. Gegen Serbien verhinderte eine Muskelverhärtung seinen Einsatz. Der bei Austria Wien spielende Almer zog sich schließlich zu allem Überfluss am 20. Oktober 2016 beim Europa-League-Spiel® gegen AS Rom einen Riss von Kreuzband, Außenband und Innenmeniskus zu und fällt mehrere Monate aus. Die Bilanz von Marcel Koller in seinen bisher 47 Länderspielen fällt dagegen noch positiv aus. Aber der Trend zeigt momentan eindeutig nach unten. Die WM-Quali® scheint nicht das Ding des Marcel Koller zu sein. Bei seinem Amtsantritt im November 2011 war die Qualifikation für die WM 2014® in Brasilien seine erste große Aufgabe. Er verpasste sie als Drittplatzierte in der Gruppe C hinter Deutschland und Schweden. Fünf Jahre ist Koller jetzt Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Seine Bilanz fällt mit 22 Siegen gegenüber 15 Niederlagen positiv aus. Quelle: eigene Darstellung

Achtung: Onlinespiele sind erst ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt und können in einer Spielsucht enden. Informationen hierzu finden Sie bei der Bundeszentarle für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) unter: www.bzga.de

 

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